„Entweder du gehst oder du ersäufst.“
Zeitzeuge Josef Stecher
In den 1940er-Jahren spielt sich im Vinschgau eine Tragödie ab: Fast über Nacht werden die Dörfer Graun und Reschen durch ein staatliches Stauseeprojekt unter Wasser gesetzt. Als der Elektrokonzern Montecatini das Becken, in dem die Dörfer stehen, erstmals probeweise und ohne Vorwarnung flutet, leben die meisten Menschen noch in ihren Häusern. Ihrer Lebensgrundlage beraubt, verlassen die Einwohner Haus und Hof und ziehen in die hastig neu errichteten Dörfer oder weiter fort. Wer keine Bleibe hat, wird übergangsweise in Baracken untergebracht.
„Das versunkene Dorf“ erkundet die Ereignisse rund um die Seestauung und spürt den menschlichen Schicksalen nach: Wie sind die „Hinausgewässerten“ mit Ungerechtigkeit, Heimatverlust und Neuanfang zurechtgekommen? Was bleibt, ist der Turm im See: Für die einen ein Kuriosum mit touristischem Potenzial, für die Vertriebenen ein Mahnmal, das sie täglich an ihren Verlust erinnert.
» Das Buch zum gleichnamigen Dokumentarfilm (2018) von Georg Lembergh und Hansjörg Stecher
» Erfolgreichster Dokumentarfilm im Alpenraum 2018
» Historische und aktuelle Fotos
» Spektakuläre Bilder, berührende Geschichten
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Rezensionen:
Beeindruckende dokumentarische Fotografien.
Gert Scobel, 3sat Buchzeit
Den Autoren ist mit der Dokumentation dieser Leidensgeschichte von Menschen, die eines Teils ihrer Biografie beraubt wurden, ein berührendes Buch gelungen.
Günther Haller, Die Presse
Mit historischen Fotos, Bildern von heute und informativen Texten berichten die Autoren von der Entstehung des Reschen-Stausees im Vinschgau.
Rüdiger Abele, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Sehr packend und beeindruckend.
Johannes Kössler, ORF2
Früher gab es einzelne Bücher, die waren in den Regalen der meisten Tiroler Stuben vertreten. Dieses Sachbuch hat das Zeug dazu, wieder so eines zu werden. […] Ein weit über den Vinschgau hinaus wertvolles Buch.
Maria Raffeiner, Vinschgerwind
Die Autoren haben vieles ins rechte Licht gerückt. Es ist ihnen sehr gut gelungen, das Vermächtnis der Zeit zeugen darzustellen.
Albrecht Plangger, Bürgermeister von Graun 1990–2010
Neben einer kurzen Einführung ins Thema kommen v.a. Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zu Wort. Ihnen wird ausreichend Platz eingeräumt. […] Besonders beeindruckend sind auch die vielen Fotos, die allermeisten natürlich in schwarz-weiß. Stumme Zeugen der Vergangenheit, die doch Kraft des Bildes so viel aussagen. Ein wichtiges Buch gegen das Vergessen. Eine wichtige Erinnerung, vielleicht auch eine Mahnung, nicht allzu gedankenlos am imposanten Kirchturm vom versunkenen Alt-Graun vorbeizugehen.
Amazon-Kunde
Die Zitate der Zeitzeugen [...] offenbaren, dass das beliebte Fotomotiv vom Kirchturm im See auch ein Mahnmal ist, das die Verbliebenen täglich an den Verlust ihrer Heimat erinnert.
Jan Henne, GEO.de
In großformatigen, restaurierten wie aktuellen Fotos zeigt der Bildband Menschen, Landschaften und Ereignisse und gibt den Betroffenen […] eine Stimme. Die ausführlichen Zitate sind in einen informativen, behutsam kommentierenden Begleittext eingebettet, und auch die Vor- und Nachgeschichte wird aufgezeigt. Eindrücklich veranschaulicht das Buch, wie Menschen, zerrissen zwischen Tradition und Fortschritt, auf Heimatverlust und erzwungenen Neuanfang reagieren. In seiner exemplarischen Qualität kann das über die betroffene Region hinaus allgemeines Interesse wecken.
ekz-Bibliotheksservice
Trailer zur Dokumentation:
Technische Daten
- 21 x 26,5 cm | 256 Seiten
- Ladenpreis: Euro 28,00 [I]; 28,00 [D/A]
- 4. Auflage
- Georg Lembergh
- Brigitte Maria Pircher
- Hardcover