Gottfried Solderer (1949–2021)
Geboren am 1. März 1949, wuchs Gottfried Solderer auf einem Bergbauernhof in St. Peter/Lajen zusammen mit sieben Geschwistern auf. Gottfried besuchte das Johanneum in Dorf Tirol und studierte später Publizistik in Salzburg. 1969 wurde er zum Pressereferenten der Südtiroler Hochschülerschaft gewählt und war Herausgeber des „Skolast“. Bereits seit Anfang der 1970er-Jahre arbeitete er als Redakteur bei der Rai und zudem als Südtirol-Berichterstatter für die dpa sowie für den Bayerischen Rundfunk und den ORF. 1980 gründete Gottfried gemeinsam mit Klaus Dubis und mit Unterstützung Christoph Amonns das Wochenmagazin „FF“, das er als Chefredakteur aufbaute und bis 1990 leitete.
1991 verließ Gottfried die „FF“ und gründete die Edition Raetia. Meilensteine seines Schaffens waren unter anderem die Veröffentlichung der „Aufsätze und Reden“ von Claus Gatterer, des Frühwerks von Joseph Zoderer und der fünfbändigen Publikation „Das 20. Jahrhundert in Südtirol“. Jahrelang war Gottfried Präsident der Südtiroler Verlegervereinigung. Dank seines Einsatzes wurde jene Verlagsförderung geschaffen, die heute noch besteht.
Auf Gottfrieds Initiative hin wurden 2010 die Kommunikationsagentur Exlibris gegründet sowie 2012 die Produktionsfirma Albolina Film, deren Präsident er bis 2021 blieb. 2011 gab Gottfried die Programmleitung der Edition Raetia an Thomas Kager und die kaufmännische Leitung an Wilfried Gufler ab. Er stand dem Verlag bis in den Sommer 2021 als Präsident des Verwaltungsrates vor.
Am 24. Oktober 2021 ist Gottfried Solderer im Alter von 72 Jahren verstorben. Zeit seines Lebens trat er für Meinungsvielfalt in Südtirol ein. „Vielfalt statt Einfalt“ war sein Lebensmotto und diesen Titel hätte auch seine geplante Autobiografie tragen sollen. Wir bei Edition Raetia sehen uns verpflichtet, in Gottfrieds Sinne weiterzuarbeiten und stetig für ein buntes, kritisches und weltoffenes Verlagsprogramm zu sorgen.