Im Zentrum der Handlung steht eine rätselhafte Mordserie, der Täter mordet scheinbar wahllos, durch Schüsse in den Kopf – auf offener Straße, in einer Kirche, in der Dusche eines Schwimmbads. Mit jedem Mord gewinnt er an Macht, beherrscht die Gedanken, Gefühle und Alpträume der Menschen. In dieser Situation wird am größten Theater der Stadt ein Stück über den Marquis de Sade geprobt. Eine fundamentalistische christliche Gruppe erhebt dagegen Protest, es sei pietätlos gegenüber den Opfern in dieser Situation ausgerechnet ein Stück über den brutalsten aller Schriftsteller aufzuführen. Ein populistischer Politiker springt auf den Zug auf und stellt grundsätzlich die Frage, was Kunst darf. Friedrich Mauss, der Autor des Stücks, erhält anonyme Drohbriefe. Außerdem verliebt er sich in die viel jüngere Schauspielerin, die in seinem Stück die grausamste Figur spielt: Juliette. Es kommt zur Eskalation auf allen Ebenen.
Rezensionen:
Peter Oberdörfer geht in seinem Roman an die Grenzen der Illusion des Theaters. Was passiert, wenn das Theater zur Wirklichkeit wird? Kann man ungeheure Phänomene durch das geordnete Spiel zähmen und zur Vorstellung bringen? Gibt es in der klein- strukturierten Welt einer überschaubaren Stadt die Chance, dass sich darin der Weltgeist mit großen Gedanken ausbreiten kann?
Neue Südtiroler Tageszeitung, Helmuth Schönauer
Technische Daten
- 12 x 19 cm | 180 Seiten
- Peter Oberdörfer
- franz. Broschur