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Landecker Hefte
Gedichte
  • 357-DE
  • 978-88-7283-357-5

Die neuen Gedichte von Roman Santeler, zuweilen sind sie mit konkreten Entstehungsdaten versehen, muten an wie Aufzeichnungen aus einem Tagebuch oder richtiger: aus einem Nachtbuch. Und sie sind wohl oft auch nächtens während eines mehrjährigen Wachdiensts niedergeschrieben worden. Durch poetische Arbeitsprozesse tritt der Autor ins Gespräch mit Mandelstam, Celan oder Trakel. Eine recht triste Arbeitswelt in einer Tiroler Bezirkshauptstadt kommt darin zur Sprache, landschaftliche Details aus deren Umgebung, zum Teil wahrgenommen auf der Fahrt zur Arbeit. Natur als Eingrenzung, Autobahnlärm, der Arbeitsplatz als kahler Raum. Aufgehellt und ausgeweitet ist dieses Szenario freilich durch Erinnerungen an Reisen in den Süden und anderswo hin.

Rezensionen:

So wie die Gedichte begonnen haben, enden sie auch, klar, spitz, – ein Hammerschlag der Existenz. Roman Santelers Gedichte hämmern weiter, wenn man den Gedichtband schon zugeklappt hat. Es ist, als wäre man durch bloßes Lesen in dieses Landeck verstoßen worden. - Aufregend genau, ohne jeden falschen Jammer.
Helmuth Schönauer

Die „Landecker Hefte“ sind keineswegs als „Provinzdichtung aus dem oberen Inntal“ zu verstehen. Vielmehr ist der Titel eine Anspielung auf Ossip Mandelstams „Woronescher Hefte“, entstanden in der stalinistischen Verbannung.
Man wähnt auch das lyrische Ich der „Landecker Hefte“ manchmal im Exil, eine Sehnsucht nach dem Süden macht sich breit, Biblisches und Mythologisches fließen ein. Zur Auseinandersetzung mit der eigenen „Halbwertszeit“ gesellt sich in Landeck wie auch im Rest der Welt der Fluch der ewigen Beschleunigung. Das kann sprach- und atemlos machen. Und gleichzeitig so manch gelungene lyrische Miniatur hervorbringen.
TT - Tiroler Tageszeitung, Ivona Jelcic

Roman Santelers Gedichte entstehen inmitten des Alltags als etwas Bedrohtes, selbst die Adresse der kargen Schreibzelle spricht für sich: Kreuzgasse. Aber da sind „mitgebrachte Bücher“, die den Kontakt schaffen zu Dichtern im Exil, zur Antike. Und auch einmal ein Hauch Ironie. Nicht alles versinkt in nächtlichem Schweigen. Zu Lichtmess, wenn sich die Sonne wieder zeigt: „Gleich werde ich aufbrechen“. Wohl im Doppelsinn.
TT am Sonntag

Den „Landecker Heften“ gelingt es, dem Leser ihre Sicht zu vermitteln: die Erfahrung des Fremdseins im Fischteich, die extreme Wortkargheit ringsum, die unterkühlte Kommunikation zwischen den Menschen, die vielstimmige, schrille Sprachlosigkeit ... Manche Gedichte sind gleichermaßen still wie herzzerreißend. Wenn Roman Santelers Gedichte berühren (und sie tun es nie mit Absicht, sie sind völlig frei von jeder Attitüde), dann hier: in dieser Einfachheit, Stille und Würde.
Brenner-Archiv, Eleonore De Felip

Landecker Hefte
Roman Santeler
Gedichte
357-DE
978-88-7283-357-5

Technische Daten

12 x 19 cm | 94 Seiten
Roman Santeler
franz. Broschur
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