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Ein neues Lebensgefühl, ein Fieber erfasst 1968 eine ganze Generation. Von Berkeley, Paris, Berlin, Rom und Mailand aus bis in die Kleinstadt-Hinterhöfe von Bozen, Meran und Bruneck hinein wird die Bewegung zum Schwungrad, auch im engen Land der Berge für Freiheit, Recht und Gerechtigkeit einzutreten.
Einige zerbrechen daran, verfallen in Depressionen, andere gleiten ab in terroristische Gewalt, wieder andere melden sich ganz und für immer ab vom gesellschaftlichen Engagement.
In einer Collage aus subjektivem Erzählen, Tatsachenbericht und Dokumentation schildert der Autor das Aufschäumen und Zusammenbrechen dieses 68er-Zeitgeistes.
Verfügbar bei:
Weltbild
Rezensionen:
Wilde Ausschläge verzeichnete damals die Fieberskala der „kleinen Welt in den Bergen“. Diese Collage verschiedener Textgattungen lockt mit dem Reiz der mehrfachen Perspektive. Lesend kann man nur staunen, wie sehr dieser Zeitraum in Südtirol von Erschütterungen geprägt worden ist. Eindrücklich zeigt Nitz die Verhärtung der Fronten angesichts der „Südtirolfrage“ auf, ebenso das Leiden an der gebrochenen Identität. Aufschlussreich sind die Textteile, in denen Nitz die autoritären Strukturen von Kirche und Presse wie der deutschsprachigen Tageszeitung „Dolomiten“ aufzeigt. Hier entzündet sich die Kritik der rebellischen Jugend. In der Rückschau, die Nitz unbeschönigt vornimmt, säumen auch verlorene Illusionen den Weg.
Neue Zürcher Zeitung
Fieber68 teilt mit anderen Erinnerungsbüchern der Achtundsechziger die Melancholie des Scheiterns. Literarisch funkeln jene Passagen, in denen die Objektivität nicht das wichtigste Anliegen ist.
Margit Oberhammer, Dolomiten
Das „Fieber“ von damals hat nicht nur nachgelassen, es existiert so gut wie gar nicht mehr; in Nitz’ Buch aber wird es noch einmal beschworen – fast so, als könne solches Erbe im Jahr 2014 doch noch angetreten werden.
Brenner-Archiv, Erika Wimmer
Scheda tecnica
- Siegfried Nitz