„Die Leute sind oft drei-, viermal umgeschwenkt. Nein, wir bleiben da. Dann wieder: Nein, wir gehen. Das war eine harte Zeit! Das ist ein Mitläufertum gewesen. Die Leute haben aus Mangel an Wissen entschieden. Da hält man sich halt an den Nachbarn und daran, was die Mehrzahl sagt. Das würden wir heute vielleicht auch machen!“
Paul Thöni
Wohl zum letzten Mal kommen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen in dieser Form und Zahl zu Wort: Wie haben sie die Zeit der Option erlebt? Welche Erinnerungen haben sie sich eingeprägt? Was ist erzählbar, was wird verschwiegen? Ein Projektteam hat in rund 70 Interviews insgesamt 25 sogenannte „Erinnerungsorte“ ausgemacht. Dabei wird deutlich, dass Erinnerung kollektiven Gedächtnismustern und tradierten Erzählstrukturen folgt. Die Publikation legt diese offen und bringt einer jüngeren Generation die Zwischenkriegs- und Kriegszeit in Südtirol noch einmal anhand der Erfahrungen ihrer Vorfahren näher.
Ein Lesebuch zur Option und zur Erinnerung daran.
Rezensionen:
Ein bemerkenswertes Buch, ein Dokument eines zentralen Ereignisses unserer Zeit, wofür es bis heute kein „Denkmal“ gibt.
Dolomiten
„Option und Gedächtnis“ ist jedoch nicht eine Rekonstruktion der Ereignisse, sondern fragt nach den Erinnerungsorten, die im kollektiven Gedächtnis geblieben sind. Und es ist der Versuch, Geschichte nicht mehr aus der Täter-Opfer-Perspektive zu betrachten.
ff – Das Südtiroler Wochenmagazin
Scheda tecnica
- 16,5 x 24,5 cm | 256 pagine
- Eva Pfanzelter
- Brossura con alette