Joachim Innerhofer, Sabine Mayr
Verdrängte Lebensgeschichten jüdischer Familien in Bozen und Meran
- 503-DE
- 978-88-7283-503-6
„Im März 1944 wäre Olimpia vier Jahre alt geworden. Vor einigen Jahren war ich in Auschwitz, und einer der Eindrücke, der mich am meisten getroffen hat, waren die Zöpfe der Kinder. Der Anblick der abgeschnittenen Zöpfe war grauenhaft.“
Cesare Finzi im Gespräch mit den Autoren, Juni 2014
Südtirols Opfer der Schoah wurden von Faschisten observiert und ausgewiesen, großteils von einheimischen Nationalsozialisten verfolgt und deportiert. Nach 1945 weigerte man sich, Überlebende für ihre materiellen Verluste zu entschädigen. Die Erinnerung an die Opfer wurde verdrängt.
„Mörderische Heimat“ dokumentiert die vielseitigen Äußerungsformen des in Südtirol tief verwurzelten Antisemitismus. Südtirols NS-Opfer hatten ihre Heimat geliebt und wichtige Beiträge in der Medizin, Wirtschaft und im Tourismus geleistet. Das Aufzeigen der Spuren jüdischen Lebens in der Geschichte Südtirols lässt ihnen eine späte Anerkennung zuteilwerden.
Über 1980 Namen im Namensindex!
Rezensionen:
Ich habe das Buch gelesen und bin zutiefst berührt. Es ist unglaublich, welches Fotomaterial die Autoren aufgetrieben haben, und ich denke, sie haben etwas geleistet, das nicht nur zwischen zwei Buchdeckeln existiert, sondern wie ich hoffe, auch tief ins Bewusstsein der Menschen in Südtirol eindringen wird (und auch darüber hinaus).
Peter Turrini
[...] unbedingt notwendig und überfällig.
Edith Moroder, ZETT
Ne è risultato un volume di impressionanti dimensioni.
Isabella Bossi Fedrigotti, Corriere della Sera
Das Buch besticht durch perfekte Recherche und Klarheit der Sprache. Ein für die Tiroler Geschichte unverzichtbares Werk.
Thomas Nussbaumer, Kronen Zeitung
The book is based upon an incredible degree of extensive research from various archives, academic literature, as well as interviews with Holocaust survivors and family members. [...] The authors present more than simply a “dry” recounting of historical facts and numbers Holocaust survivors and family members.
Philipp S. Katz, Ph.D.
Das Buch, das viele berührende Fotos und einen genauen Index enthält, ist ein würdiges Gedenkbuch für diese zwar kleine, aber sehr aktive jüdische Gemeinde in Italien.
David – Jüdische Kulturzeitschrift
[...] A total of 108 Jewish inhabitants are presented in the book, some with lengthy and others with shorter life histories. Where information could be gained, there is a virtual genealogy of some families. The index includes a total of 1984 names. Throughout there are brief but interesting description of Jewish customs, both religious and secular, as well as accounts of anti-Semitic legends and folk speech. [...] The Jewish community of Meran, once so lively, was made up in 1931 of around 1400 members, today there are 49.
James R. Dow, Professor emeritus
Die Datenbank mit den gesammelten Informationen über Leistungen, Schicksale, Vertreibung, Verfolgung und Auslöschung bildet die Grundlage dieses spannenden Buches.
Karl Pfeifer, haGalil
Die sprachliche Dichte, die das Buch kennzeichnet, verlangt von den Lesenden viel Konzentration. Freilich, wer die aufbringt, wird belohnt, mit Einblicken in eine weitgehend unbekannte Welt.
Aus der Ö1-Reihe „Religion aktuell“
Ein Maßstäbe setzendes, üppig illustriertes Buch über die nahezu ausgelöschte Geschichte der Juden Südtirols - archäologische Spurensuche und Ehrenrettung der vom Rassenhass Getöteten gleichermaßen.
Alexander Kluy, buchmedia magazin
Aufgrund der enormen Masse an aufgearbeitetem Quellen, zahlreicher Lebensgeschichten und Schicksalsschlägen, welche im Buch geschildert werden – und untereinander in Verbindung stehen – ist das Buch tief emotional, fundiert, spannend und sehr, sehr anspruchsvoll! Dennoch oder gerade deshalb: Absolut lesenswert!
southtyrolean, Amazon
Scheda tecnica
- 16,5 x 24,5 cm | 472 pagine
- Hg. v. Jüdischen Museum Meran | Mit einem Vorwort von Peter Turrini
- Ladenpreis: Euro 25,00 [I]; 28,00 [D/A]
- Joachim Innerhofer
- Sabine Mayr
- Brossura