August Pichler (1898–1963) war Rechtsanwalt in Bozen. Als Gegner des Nationalsozialismus gehörte er dem engeren Kreis der Dableiber an und trat entschieden gegen die Option auf. 1943 musste Pichler vor der Verfolgung durch die SS in die Schweiz flüchten. Von 1945–1946 war er Südtirols einziger Vertreter in der römischen Consulta Nazionale und setzte sich dort für die Rechte der deutsch- und ladinischsprachigen Minderheit ein. Vor kurzem sind die verloren geglaubten Tagebuchaufzeichnungen aufgetaucht.
Das am 31. März 1944 begonnene Tagebuch entstand aus der Unmittelbarkeit des Exilalltags. Der Text ist ein emotionales Wechselbad, bestimmt durch die nervenaufreibende Belastung der ständigen Orts- und Lagerwechsel und die ständige Sorge um die zurückgelassene Familie. „In seiner Knappheit“, so schreibt der Historiker Hans Heiss im Vorwort, „konzentriert es exemplarisch die Erfahrungsmuster eines späten Alttirolers, der seine konservativen Wertvorstellungen und seinen Heimatsinn gegen den Druck des Nationalsozialismus, des totalitären Italiens und trotz der sozialen Ausgrenzung durch viele Landsleute bewahrte und festigte.“
Rezensionen:
In großer Unmittelbarkeit beleuchtet August Pichlers Exiltagebuch einen wesentlicher Aspekt des Widerstands gegen den Nationalsozialismus.
Neue Zürcher Zeitung, Paul Jandl
Es gibt Lebenswege, die ein Stück Zeitgeschichte zeigen. So auch das Leben des Südtirolers August Pichler.
3sat - Kulturzeit
Die Aufzeichnungen machen ein schwieriges Kapitel Geschichte in seinem Alltagsvollzug emotional erlebbar.
ff - Südtiroler Wochenmagazin
Immer noch viel zu wenig gewürdigt.
Neue Südtiroler Tageszeitung
È un libro che si inquadra in una attività di ricerca e testimonianza storica a tutto campo, che rompe i tradizioni schieramenti etnici che caratterizzano la bibliografia storica sudtirolese.
Questotrentino
Scheda tecnica
- 13,5 x 21 cm | 208 pagine
- Margot Pizzini
- August Pichler
- (Bearb.)
- Brossura con alette