Giambattista Lazagna, Carlo Romeo, Leopold Steurer
- AB-394-DE
- 978-88-7223-394-8
Eine detaillierte Einleitung der beiden Südtiroler Historiker Carlo Romeo und Leopold Steurer führt in die Neuauflage der Verteidigungsschrift zum Fall Pircher ein, die Giambattista Lazagna Ende 1974 im Gefängnis von Fossano verfasste. Während des Zweiten Weltkriegs desertierte der Vinschger Hans Pircher von der Wehrmacht und übernahm Kurierdienste für die in der Schweiz stationierten Alliierten und die Egarter-Gruppe im Burggrafenamt sowie die Partisanen des Passeiertals. Im widersprüchlichen Klima der unmittelbaren Nachkriegszeit wurden Letztere für Taten angeklagt, die unter die Amnestiegesetze – wie sie für den Befreiungskrieg vorgesehen waren – hätten fallen müssen. Nach einem ersten Freispruch wurde Pircher im Berufungsverfahren (ohne sein Wissen und in seiner Abwesenheit) zu langjähriger Haft verurteilt. Nachdem er Jahre später zufällig festgenommen und von einem Gefängnis ins andere verlegt worden war, begegnete er einem außergewöhnlichen Mithäftling, dem sogennannten „Anwalt der Armen“ Roberto Miroglio. Dieser wandte sich im Laufe der Nachforschungen zu Pirchers Fall an den ebenfalls inhaftierten Giambattista Lazagna. Er verfasste dann den vorliegenden Text, prangerte darin neben den technischen Aspekten der Verteidigung diesen Justizskandal auf historischer, politischer und ziviler Ebene an und initiierte eine breite Kampagne zur öffentlichen Mobilisierung, die endlich zur Begnadigung und Freilassung Pirchers führte.
Rezensionen:
Als Pircher verhaftet wurde, rührte sich niemand: keiner seiner ehemaligen Kommandanten, keiner seiner ehemaligen Weggefährten, keine Partei, keine italienische und auch keine deutsche. Mittlerweile schrieb man das Jahr 1966. Wer dachte denn noch daran?
Il Giorno
Scheda tecnica
- 14 x 21 cm | 130 pagine
- Herausgegeben von Carlo Romeo und Leopold Steurer
- Mit Beiträgen von Umberto Terracini und Hans Egarter
- Ladenpreis: Euro 14,00
- Leopold Steurer
- Carlo Romeo
- Giambattista Lazagna